Gegen Plastikmüll: Sammelaktion soll Ufer des gesamten Mains sauber machen

Die Zahlen sind bedrückend: Acht Millionen Tonnen Müll landen jährlich in den Ozeanen. 80 Prozent davon gelangen über die Flüsse dorthin, 20 Prozent stammen von Schiffen, die illegal ihren Müll ins Meer kippen.

Fünf große (Plastik-)Müllteppiche gibt es derzeit in den Weltmeeren. Der größte davon zwischen Hawaii und Kalifornien ist fünfmal so groß wie Deutschland. Mikro-Plastik landet in den Mägen von Fischen und gelangt so in die Nahrungskette. All diese erschreckenden Fakten nannte Wilhelm Kohlmann von der Organisation "MainCleanUp" kürzlich in Knetzgau (Lkr. Haßberge) zum Auftakt der Aktion "Main Main muss sauber sein".

Wer steckt hinter der Main-Aktion?

Kohlmann arbeitete im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, bevor er nach seiner Pensionierung 2018 erstmals mit einem Müllgreifer in der Hand den Rhein in seiner Heimatstadt Mainz von Müll säuberte. Er trat der Organisation "RhineCleanUp" bei und organisierte zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den vergangenen Jahren Säuberungsaktionen an Rhein, Ruhr, Mosel, Lahn sowie am Untermain und anderen Flüssen – jeweils von der Quelle bis zur Mündung.

Kohlmann will eine Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung mit den Aktionen erreichen. Finanziert wird die Organisation zum großen Teil über einen Hauptsponsor, die "Deutsche Postcode Lotterie". Im Jahr 2021 haben an 13 Flüssen über 40.000 Menschen über 300 Tonnen Müll eingesammelt, berichtet Kohlmann stolz. Seine Organisation erhielt den Green Award in der Sparte Community als beliebteste Umweltorganisation.

Warum ausgerechnet der Main?

In diesem Jahr rückt neben Donau und Spree auch der Main in den Fokus der Organisation. Als Aktionstag wurde Samstag, 10. September, festgelegt. Die Veranstalter von RhineCleanUp und dem Netzwerk Main betonen, dass sie keine konkurrierende Veranstaltung zu bereits existierenden Putzaktionen sein wollen, sondern ein zusätzliches Angebot bieten wollen. Denn eines sei sicher: "Müll gibt es genug."